Sommertour 2025 – meine Eindrücke
Tag 1: Altern in der Stadt – Teilhabe ermöglichen
Deutschland wird älter – und auch in Braunschweig ist das spürbar: Schon heute ist fast jeder Vierte über 60. Damit wächst die Frage: Wie bleiben wir auch im Alter mobil, eingebunden und selbstbestimmt? Genau darüber habe ich mit der Bürgerstiftung Braunschweig und dem Seniorenrat gesprochen. Die Bürgerstiftung ist seit über 20 Jahren ein Motor für Nachbarschaft und Selbsthilfe. Besonders beeindruckt hat mich „Radeln ohne Alter“: Ehrenamtliche fahren Seniorinnen in Fahrradrikschas durch die Stadt – zu Parks, Festen, sogar zum Schoduvel. Mobilität wird hier zu Lebensfreude.
Der Seniorenrat wiederum vertritt die Interessen Älterer direkt in den Gremien der Stadt – ehrenamtlich, kompetent und hartnäckig. Es geht um Wohnen, digitale Teilhabe, Mobilität, Begegnungen.
Mein Fazit: Altern in der Stadt bedeutet viel mehr als Pflege und Barrierefreiheit – es geht um Teilhabe, Selbstbestimmung und Zugehörigkeit.
Tag 2: Zukunft gestalten – sozial, nachhaltig, verlässlich
Zukunft gelingt nur, wenn Gesetze und Menschen zusammenwirken. In Salzgitter durfte ich bei Alstom erleben, wie das aussieht: Vom Coradia Max bis zur Signaltechnik – hier wird klimafreundliche Mobilität entwickelt und gleichzeitig sichere Arbeit geboten.
Auch die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ hat mich beeindruckt: Seit 75 Jahren schafft sie bezahlbaren Wohnraum, denkt Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Nachbarschaft mit – statt nur auf Rendite zu schauen.
Mein Eindruck: Fortschritt ist dann stark, wenn Technik und Soziales zusammen gedacht werden.
Tag 3: Peine – Industrie trifft Subkultur
Der letzte Tourtag hat zwei völlig unterschiedliche, aber gleichermaßen beeindruckende Orte gezeigt.
Bei Peiner Träger wird seit über 160 Jahren Stahl produziert – Recycling, Langlebigkeit und regionale Verankerung stehen hier im Mittelpunkt. Zwischen glühendem Stahl und Schlacke wird ganz konkret, was nachhaltiges Bauen bedeuten kann.
Und im Unabhängigen Jugendzentrum Peine spürt man sofort den anderen Pol: Hier findet jährlich eines der größten Punkfestivals der Region statt – Subkultur, DIY, politische Bildung – seit 40 Jahren selbstverwaltet, solidarisch, laut und bunt.
Mein Fazit: Industrie und Subkultur sind kein Gegensatz, sondern zeigen, wie vielfältig Eigeninitiative und Haltung im Braunschweiger Land gelebt werden.
Gesamtfazit:
Diese Sommertour hat mir noch einmal deutlich gemacht, wie viel Potenzial in unserer Region steckt: beim Altern in der Stadt, bei klimafreundlicher Mobilität, beim sozialen Wohnen oder in Industrie und Subkultur.
Die Herausforderungen sind groß – aber die Lösungen wachsen längst vor Ort. Unsere Aufgabe als Politik ist es, sie sichtbar zu machen, zu unterstützen und zu stärken.






