Dr. Andreas Hoffmann: Übernahme der Polizeikosten würde die Eintracht erheblich finanziell belasten
Braunschweig. Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Profifußball für Polizeieinsätze zur Kasse gebeten werden kann. Die CDU fordert in der Braunschweiger Zeitung die sofortige gesetzliche Umsetzung.
Dazu erklärt Dr. Andreas Hoffmann, Braunschweiger Landtagsabgeordnete der Grünen: „Kaum ist das Urteil gesprochen, fordert die Braunschweiger CDU die sofortige gesetzliche Umsetzung. Grundsätzlich ist dies nachvollziehbar, es ist jetzt aber nicht die Zeit für Schnellschüsse. Vielmehr ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein Aufruf in einen intensiven Dialog mit allen Beteiligten zu treten. Für mich ist auch klar, es muss eine faire ganzheitliche Lösung mit der DFL gefunden werden. Es darf nicht sein, dass einzelne Vereine wie unsere Eintracht, überproportional stark belastet werden, denn gerade in der 2. Bundesliga gibt es leider einige Hochrisikospiele, die gestemmt werden müssen. Die Übernahme der Polizeikosten würde die Eintracht erheblich finanziell belasten und sich in jedem Fall auch auf den sportlichen Betrieb auswirken.
In den letzten Jahren ist in Zusammenarbeit mit Polizei und Stadt viel passiert. Bedauerlicherweise lässt sich das Problem nicht so einfach lösen und schon gar nicht allein aus Braunschweig heraus. Wir brauchen mittelfristig gute Lösungen für den gesamten Fußball.
Man könnte meinen, die Braunschweiger CDU hat ein Problem mit dem BTSV, der für viele Braunschweiger*innen ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Aus dem Gerichtsurteil geht hervor: dass am Fußball „ein hohes Gemeinwohlinteresse“ bestehen, dass „von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bis zu der teilweise erheblichen Integrationsleistung des Fußballs“ reiche. Diesen Fakt, sollten wir mit Blick auf die Finanzlage der Länder und des Bundes, nicht ignorieren. Ein möglicher Weg ist über einen bundesweiten oder wenigstens landesweiten Polizeikostenfonds zu sprechen wie von den Hamburger Grünen angeregt, an welchem sich die DFL gesamt beteiligt. So könnte ein Kompromiss aus finanzieller Beteiligung ohne Wettbewerbsverzerrung und Ungerechtigkeit gegenüber einzelnen Vereinen, wie der Eintracht gefunden werden,“ schließ Hoffmann.
Dr. Andreas Hoffmann, MdL