Der CDU-Kreisvorsitzende Maximilian Pohler verteidigt in seiner Stellungnahme vehement den geplanten Neubau des „Überfliegers“ und kritisiert die ideologisch motivierten Einwände von Lobbyinitiativen wie dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) und MoVeBS. Er argumentiert, dass der zweispurige Ausbau des Zubringers von der A392 auf die A391 notwendig sei, um den optimalen Verkehrsfluss zu gewährleisten und damit CO2-Emissionen zu reduzieren. Dabei stellt er die Position der Kritiker als unreflektiert und umweltfeindlich dar.
Pohlers Argumentation ist jedoch aus mehreren Gründen problematisch:
Einseitiger Fokus auf Autoverkehr: Pohlers Argumentation setzt voraus, dass eine reibungslose Autoverkehrsinfrastruktur der einzige Weg zu einer nachhaltigen und prosperierenden Stadtentwicklung ist. Dabei ignoriert er die Bedeutung alternativer Verkehrsmittel und deren positive Auswirkungen auf die Umwelt und die städtische Lebensqualität. Fahrrad- und Fußverkehr sowie der öffentliche Nahverkehr werden als unzureichend abgetan, obwohl sie in vielen Städten erfolgreich zur Reduzierung von Verkehrsproblemen und Emissionen beitragen.
Überbewertung von CO2-Einsparungen durch fließenden Verkehr: Während es stimmt, dass Staus CO2-Emissionen erhöhen, ist die Annahme, dass der Neubau des „Überfliegers“ das Klima entscheidend schützt, fragwürdig. Es bleibt unklar, ob die Bau- und Betriebskosten sowie die durch den Neubau entstehenden Emissionen diese Einsparungen rechtfertigen.
Missachtung langfristiger Umweltschutzstrategien: Pohler wirft den Verkehrsverbänden vor, nicht im Sinne des Umweltschutzes zu handeln. Doch eine nachhaltige Verkehrspolitik muss langfristig denken und die Verkehrswende hin zu emissionsarmen und platzsparenden Verkehrsmitteln wie Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln fördern. Dies trägt nicht nur zur CO2-Reduktion bei, sondern auch zur Verbesserung der Luftqualität und der Lebensqualität in der Stadt.
Wirtschaftliche Argumentation ohne Berücksichtigung von Innovation: Pohler betont die wirtschaftliche Bedeutung einer gut ausgebauten Straßeninfrastruktur, übersieht dabei jedoch die wirtschaftlichen Potenziale einer innovativen und nachhaltigen Verkehrspolitik. Städte, die auf multimodale Verkehrssysteme setzen, sind oft attraktiver für Fachkräfte und Unternehmen, die Wert auf Lebensqualität und Nachhaltigkeit legen.
Hier geht’s zum Statement des VCD Braunschweig und hier zum Statement von MoVeBs.