Braunschweig. Wie Zeitungen übereinstimmend berichten, plant der neue Gesellschafter der Harzwasserwerke, der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV), Wasser aus dem Netz in sein eigenes Netz einzuspeisen.
„Angesichts des großen öffentlichen Interesses und der Debatten um das Braunschweiger Trinkwasser bin ich einigermaßen überrascht, von dieser Ankündigung“, äußert sich Dr. Andreas Hoffmann, MdL aus Braunschweig zu den Plänen der OOWV. „In das Oldenburger Netz wird wahrscheinlich direkt kein Harzwasser fließen. Das Wasser für den OOWV soll aus Ristedt, bei Bremen, kommen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Wassermengen, die in den Nord-Westen fließen, an anderer Stelle fehlen und durch Harzwasser kompensiert werden müssen“, so Hoffmann weiter. „Es ist schon erklärungsbedürftig, das Braunschweig weniger Wasser aus dem Harzer Netz bezieht und sich diversifiziert, um Engpässen zu begegnen, gleichzeitig aber genug Wasser vorhanden ist, um neue Kunden zu bedienen“, stellt der Braunschweiger Landtagsabgeordnete fest.
Hintergrund:
„Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) ist künftig direkter Gesellschafter der Harzwasserwerke GmbH mit Sitz in Hildesheim. Am 1. Oktober 2024 hat die Verbandsversammlung ohne Gegenstimme einem Anteilserwerb von 14,29 Prozent zugestimmt. Wie der OOWV berichtet, beträgt der Kaufpreis 16,5 Mio. Euro. Verkäufer der Anteile sind die Hamburger Wasserwerke GmbH und die enercity AG aus Hannover, die bislang 7,29 Prozent bzw. sieben Prozent der Anteile hielten.
„Die Beteiligung an den Harzwasserwerken hat zwar zu unserem Geschäftsergebnis beigetragen, aber auch Managementaufwand erzeugt und betrieblich keinen Mehrwert gebracht“, begründet Ingo Hannemann, Geschäftsführer von Hamburg Wasser den Verkauf. Die Entscheidung ist laut OOWV vorbehaltlich der Zustimmung zu dem Verkauf der Anteile sowie dem Verzicht auf das Vorkaufrecht durch das Land Niedersachsen. Eine Entscheidung des Landeskabinetts soll voraussichtlich noch im Oktober erfolgen. Der OOWV und die Harzwasserwerke sind die beiden größten Wasserversorger in Niedersachsen und arbeiten bereits eng zusammen, beispielsweise im Landkreis Diepholz. Die Harzwasserwerke beliefern rund 70 Kommunen und Wasserversorger zwischen Göttingen, Wolfsburg und Bremen mit Wasser. Ab November sollen Mengen aus dem Wasserwerk der Harzwasserwerke in Ristedt ins OOWV-Netz eingespeist werden, um die gestiegenen Bedarfe im OOWV-Gebiet zu decken.“
(Quelle: https://www.euwid-wasser.de/news/wirtschaft/oowv-kuenftig-direkter-gesellschafter-der-harzwasserwerke-041024/)