Ohne kommunalen Klimaschutz, kein klimaneutrales Niedersachsen! Rund um das Thema kommunaler Klimaschutz durfte ich mit unserer Bundestagsabgeordneten Karo Otte einen Tag in Braunschweig verbringen. Denn eins ist klar, wenn wir ein klimaneutrales Niedersachsen und das 1,5°C Ziel so schnell wie möglich erreichen und wollen, geht das nur Hand in Hand mit den Kommunen, welche die Einzelmaßnahmen umsetzen müssen. Die erste Station war dabei ein Austausch mit der Braunschweiger Stadtverwaltung zum Klimaschutzkonzept der Stadt. Erst letzte Woche wurde bekannt das sich Braunschweig mit diesem ambitionierten Konzept sogar im Wettbewerb „Klima kommunal 2022“ zu den Preisträgern zählen darf und ggf. sogar den Titel „Niedersächsische Klimakommune 2022“ erhält. 38 Kommunen hatten hier 46 Projekte als Wettbewerbsbeiträge eingereicht.
Die nächste Station war ein Besuch des Reallabors am Hagenmarkt. Hier haben Studierende der TU Braunschweig temporär den Hagenmarkt umgestaltet und den Versuch gestartet, den Raum den Menschen neu zugänglich zu machen. Ein wesentlicher Punkt beim Projekt war Nachhaltigkeit, insbesondere im Bauen und bei Verwendung der Baustoffe. Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Bauen und Gebäuden ist, zeigt auch der aktuelle Anteil am CO2-Ausstoß von Gebäuden. Dieser beträgt zurzeit 40% der globalen CO2-Emissionen. Wenn wir ein klimaneutrales Niedersachen und das 1,5°C Ziel erreichen wollen, muss sich hier dringend etwas ändern und genau mit diesen wichtigen Themen beschäftigen sich die Studierenden der TU Braunschweig.
Um das Thema Energiegenossenschaft Braunschweiger Land ging es im Anschluss im Gespräch mit dem Umwelt-, Stadtgrün-, Sport- und Hochbaudezernenten, Holger Herlitschke. Das Ziel der Energiegenossenschaft ist der Ausbau von PV-Anlagen im Stadtgebiet. Erklärtes Ziel ist hier die Kapazität jährlich um 1 MW zu steigern. Aber auch Windkraftanalgen sollen wieder in den Fokus rücken, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Der Energiesektor ist zur Erreichung der Klimaziele elementar wichtig, daher führte uns der letzte Besuch zum kommunalen Energieanbieter BS Energy. Im ganzen Land wird derzeit über die Versorgung von Industrie und Privathaushalten aufgrund der eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland diskutiert. In unserem Gespräch ging es um die kurzfristige Versorgungssicherheit aber auch um langfristige Lösungen. BS Energy hat beispielsweise das aktuelle Kohlekraftwerk auf eine Altholzverbrennungsanlage umgestellt, welche bald in Betrieb geht. Hierdurch können 40% der Emissionen eingespart werden.
Besonders gefreut habe ich mich, dass Louise unsere neue Landtagskandidatin für Wahlkreis 3 – Braunschweig West teilweise begleitet hat. Ich danke Karo und allen Beteiligten für den spannenden und lehrreichen Tag, der gezeigt hat, dass in den Kommunen jede Menge Ideen zur Umsetzung der Klimaziele vorhanden sind. Es fehlt nicht an Lösungen, sondern einfach oft an dem politischen Willen auf Landesebene, um schneller ins Ziel zu kommen. Wir müssen endlich machen und am 9. Oktober die GroKo in Hannover abwählen, nur so können wir unser Zuhause auch für nachfolgende Generationen erhalten!
Andreas Hoffmann – Landtagskandidat Grüne Braunschweig & Vechelde